Pressemitteilung Mobbing
Mobbing als gesamtgesellschaftliches Problem
Pressemitteilung der LSV
Obwohl Mobbing an Schulen ein schon lange zu beobachtendes Phänomen ist, stellt das „Cybermobbing“ eine neue Eskalationsstufe da. Beleidigungen, Drohungen und Verleumdungen können nun über das Internet völlig anonym verbreitet werden. Dadurch wird es für die Betroffenen noch schwerer, sich dagegen zu wehren. Wir als LandesSchüler*innenVertretung von Berlin müssen aber auch feststellen, dass Mobbing seitens der Lehrer*innen im Unterricht und in den Pausen deutlich zugenommen hat.
Für die LandesSchüler*innenVertretung Berlin (LSV) ist die Frage nach den Ursachen, Umständen und Hintergründen entscheidend und nicht die Verteufelung einzelner Webseiten, die sozusagen nur Mittel zum Zweck darstellen. Deshalb ist der Ruf, u.a. des Senators Herrn Zöllner, nach dem Verbot einzelner Internetportale, die Einführung von Computerkursen und ein neue Meldeverordnung der Senatsverwaltung für Übergriffe Jugendlicher Augenwischerei, weil sie nicht die Ursachen bekämpft. Außerdem läßt sie eine wichtige Erscheinungsform des Mobbings außer Acht – das Mobbing durch Lehrer*innen; gegeneinander aber vorallem gegen Schüler*innen.
Das zunehmende Ausgrenzen, Stigmatisieren, Beleidigen, Bedrohen – und was noch alles mit dem Begriff Mobbing verklausuliert wird, betrachten wir als gesamtgesellschaftliches Problem. Wir erkennen auch, dass immer nach einem aktuellen Fall die Erregungskurve emporschnellt und hektischer Aktionismus ausbricht. Die Erregung flacht dann schnell wieder ab, wird zugedeckt von anderen Alltagsproblemen und die Ursachen, wie zum Beispiel für die Amokläufe in Erfurt oder Emsdetten, bleiben zum großen Teil unerkannt und unverändert.
Deshalb laden wir alle Schüler*innen Berlins ein, sich mit uns gegen Sexismus, Homophobie, Rassismus und alle anderen Arten der Diskriminierung und des Mobbings zu engagieren – für ein gleichberechtigtes Miteinander aller Menschen, egal welchen Alters, Geschlechts oder Aussehens!
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